MES

 MES / Manufacturing Execution System

Wir habe doch ein ERP-System, für was benötigt mein Unternehmen denn dann noch ein MES?


Ein ERP-System ist bereits seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil eines Industrieunternehmens.


Dort werden die ganzen Stammdaten hinterlegt von


- Produkten / Artikeln

- Kunden

- Lieferanten

- Stücklisten

- Arbeitsplänen

- Maschinen

- Kapazitäten

- Lagerbestände

- Preise

- usw.


Diese sind auch für ein MES wichtige Daten.


Über das PPS-Modul wird die Produktion gesteuert. Doch dieses Modul ist ein statisches. Das bedeutet, es wird zwar ein Bedarf ermittelt, wenn kein Lagerbestand vorhanden ist. Dann wird ein Fertigungsvorschlag vom System vorgeschlagen, und ein Mitarbeiter in der Fertigungssteuerung überprüft das, und wenn es plausibel ist, dann wird es in einen Fertigungsauftrag überführt.


Bei dem vom PPS vorgeschlagen Fertigungsvorschlag wird selbstverständlich sowohl die benötigte Kapazität und die Materialverfügbarkeit überprüft. Damit bei beiden kein Engpass vorhanden ist.


Doch wenn dieser Vorschlag in einen Fertigungsauftrag überführt wird, dann bleibt er solange genau so bestehen, bis er vom Mitarbeiter der Fertigungssteuerung geändert wird, oder erledigt ist.


Wenn das nur wenige Aufträge sind und ein neuer Bedarf eines geplanten Artikels entsteht, dann wäre eine manuelle Änderung, mit vorheriger Überprüfung von Material und Kapazität, kein Problem, und ruckzuck geändert.


Aber die Wirklichkeit sieht nun mal etwas anders aus. Da gibt es ganz viele Fertigungsaufträge, die auf unterschiedliche Materialien und Kapazitäten zu greifen. Aber gleichzeitig in andren Fertigungsaufträgen verplant sind.


Das MES ist ein dynamisches System. Das bedeutet, jeder neu zugegangene Kundenauftrag wird auf seine Machbarkeit überprüft. Besteht bereits ein Fertigungsauftrag mit dem gleichen Artikel, und wenn durch die benötigte Änderung keine Terminverschiebungen für die bestätigten Ausliefertermine an die Kunden entstehen, einfach die Menge erhöht. Das kann in einem Voischlag für den Mitarbeiter in der Fertigungssteuerung geschehen, oder es wird vom MES selbst verwaltet.


Wenn es jedoch viele Fertigungsaufträge gibt, und deshalb ganz viel berechnet werden müsste, dann sind die Mitarbeiter in der Fertigungssteuerung überfordert, oder es müssten so viele sein, dass das unwirtschaftlich wäre. Doch für das MES ist das ein Klacks.


Wie ein guter Schachspieler überprüft die MES alle Möglichkeiten, bis sie das beste Ergebnis erzielt. Und damit die Kapazitäten möglichst nahe an den 100 % ausgelastet sind.




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